KinderRächtsZeitung Regenbogen
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Ausgabe 21

Editorial
Noch einmal Nicaragua
Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen [Buchrezension]
Einmal Rupert und zurück [4. Fortsetzung von "Per Anhalter durch die Galaxis"]
Im Internet gut gefunden: Antipädagogik
Die Chemiestunde [Gedicht]
Das Recht, von zu Hause auszuziehen
Kommentar: Ziel verfehlt
Gleichberechtigung in der Familie
Schulgesetz [macht dachte es wäre anders...]
Durch einen Spiegel in einem dunklen Wort [Buchrezension]
"Vom Fehlen der Fehler"
Pressemitteilung Chemiefall: OVG lehnt Berufung ab
KRÄTZÄ ist umgezogen
Verfassungsfeindlich zum Wahlgang Teil 2
SLAPSTICK '68 - Benno-Ohnesorg-Kongreß
An-, Ab- und Aussichten [kurze Kommentare zu kinderrechtlichen/politischen Themen]
Nicotapias Kolumne
K.R.Ä.T.Z.Ä.-Aktionen
Musike fom veinsten
"Die Schule - Ein Frevel an der Jugend"
Informationen für Minderjährige

Cover Ausgabe 21
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ANSICHTEN, Absichten, AUSSICHTEN



Kinder blau

Die Mehrheit der Deutschen hat nichts dagegen, wenn Kinder morgens blau zur Schule kommen. Nicht etwa, weil sie nichts gegen Alkoholkonsum von Kindern hätten, sondern weil 78% der Erwachsenen dagegen sind, das Kinderschlagen gesetzlich zu verbieten. Über 50% der Befragten würde auch selber mal zuschlagen. Hauptgründe: "Ungehorsam", "Kinder streiten sich", "Kinder haben gelogen" und "waren frech".

Vorschlag an Kanther

Da jetzt der Verdacht, an einer verbotenen Demonstration teilgenommen zu haben, genügt, um abgeschoben zu werden, lassen Sie doch Ihre Vollzugsbeamten hinter den Menschenmengen vor dem Sozialamt eine unangemeldete Demo vermuten!

Mehr Gewalt im Osten

In Ostberlin wird es gefährlicher. Dafür will Berlins Bürgerkriegssenator Ex-General Jörg Schönbohm sorgen. Er plant, die "Freiwillige Polizei Reserve" in den Ostbezirken aufzustocken. Schönbohm wirbt jetzt für Nachwuchs aus dem Osten für seine Prügeltruppe. Aber keine Sorge, Jörg, es gibt ja genug Rechtsradikale im Osten. Außerdem erhalten die Hobbyordnungswüter 8 echte Deutsche Mark pro Stunde für die Verunsicherung der Bevölkerung. Wer würde da nicht sofort zuschlagen?

Sein oder schuldig sein

Der 37jährige Rudi Alfred Apelt ist ein toter Mann. Das jedenfalls hat das Oberste Gericht des US-Bundesstaates Arizona beschlossen. Und da die USA ein freier und demokratischer Staat sind, kann sich der wegen Mordes Verurteilte Deutsche nun aussuchen, auf welche Weise er ermordet werden soll (Wir freuen uns mit ihm!): per Giftspritze oder durch Gas. Und da auf vorsetzlichen Mord in Arizona die Todesstrafe steht, stellt sich dann nur noch folgende Frage: Wer richtet den Vollstrecker hin?
In den "Welches-Land-richtet-die-meisten-Menschen-hin-Charts" hat Arizona zur Zeit allerdings schlechte Chancen. Auf Platz 1 befindet sich unangefochten China (3000 Menschen/Jahr), welches sich ehrlicherweise von den Menschenrechten distanziert. Auf Platz 2 liegt Texas, wo das Exekutieren ebenfalls Tradition hat. Dort war für Juni ein Anstieg der Hinrichtungen um 38% geplant.

Hör mal!


Mit dem sogenannten großen Lauschangriff gelingt Bundesregierung und SPD endlich der entscheidende Schritt zu mehr Bürgernähe. Polizei und Verwaltung erfahren so ganz direkt von den Bedürfnissen, Ängsten, Sorgen und Wünschen der Menschen. Nicht nur die Bürger, sondern auch der Staat hat ein Grundrecht auf Informationsfreiheit - wir leben schließlich in einer Informationsgesellschaft!
Die Möglichkeiten, die die akustische Überwachung von Privatwohnungen bietet, können auf vielfältige Weise genutzt werden, beispielsweise zur Marktforschung. Die interessierten Firmen dürften gegen Zahlung einer Gebühr das Material auswerten und könnten so feststellen, wie es um die Verbreitung und Zufriedenheit mit ihren Produkten bestellt ist. Die Radioeinschaltquoten könnten zukünftig ebenfalls auf diese Weise ermittelt werden.
Oder wie wäre es mit einem speziellen Service für Eltern, der sie herausfinden läßt, was "die lieben Kleinen" so während ihrer Abwesenheit treiben?

Martin Wilke



An-, Ab- und Aussichten in Regenbogen Nr. 19(3/96)
An-, Ab- und Aussichten in Regenbogen Nr. 20(1/97)
An-, Ab- und Aussichten in Regenbogen Nr. 22(1/98)
An-, Ab- und Aussichten in Regenbogen Nr. 23(2/98)

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