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Ausgabe 21

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Douglas Adams'
Einmal Rupert und zurück
Elvis lebt!
Paralleluniversen. Das ist die Antwort. Eine relativ leichte für
den Autor, weniger für den Leser, wenn man bedenkt, daß der
Reiseführer Per Anhalter durch die Gelaxis zu dem Thema ermutigend
bemerkt, "daß man nicht den Hauch einer Chance hat, irgend etwas
davon zu verstehen." Deshalb kann man, wie Douglas Adams weiter schreibt,
"wenn man möchte getrost ‘Was?’ oder ‘Hä?’ sagen und sogar anfangen
zu schielen oder durchzudrehen, ohne deswegen gleich wie ein Trottel dazustehen."
Man solle sich nicht nur darüber klarwerden, daß parallele Universen
nicht parallel sind, sondern auch darüber, daß sie strenggenommen
keine Universen sind, Aber lassen wir das.
Jedenfalls sind diese Dinger dafür verantwortlich, daß die
Erde, trotzdem sie abgerissen wurde, in einem sogenannten parallelen Universum
noch da ist. Sie sind wohl auch dafür verantwortlich, daß
Trillian, bzw. Tricia MacMillian wie sie auf der Erde noch hieß,
auf der Erde lebt und Zaphod Beeblebrox auf der berühmten Party nie
kennengelernt hat, um mit ihm in den Weltraum zu ziehen, natürlich
auch nichts von Arthur Dent und Ford Prefect weiß und auch sonst
nicht soviel über die Planeten ringsum. Ob diese Dinger tatsächlich
auch dafür verantwortlich sind, daß, wie nach meinem Stand zuletzt
von "Blitz Illu" und "Super" behauptet wurde, Elvis Presley noch lebt,
gar von Außerirdischen entführt wurde und dort - weit draußen
- sehr erfolgreich ist? Eine andere Erklärung gibt es nicht.
Also Tricia ist auf der Erde Fernsehmoderatorin und ist sehr unglücklich
darüber, daß sie damals, zwölf Jahre ist es inzwischen
schon her, nicht mit Zaphod mitgegangen ist. Als dann plötzlich Wesen
von dem Planeten Rupert vor der Tür stehen und sie zu einer kleinen
Spazierfahrt einladen, ist sie dementsprechend gewillt. Das Problem dieser
Wesen war, daß ein Meteorit ein großes Loch in ihr Schiff geschlagen
hatte. Das war vom Schiff nicht registriert worden, "weil der Meteorit
haargenau jenen Teil aus der Prozeßsteuerrichtung des Schiffes herausgeschlagen
hatte, der registrieren sollte, ob das Schiff von einem Meteoriten getroffen
war." Die Wesen verloren ihre Gedanken und wußten nur noch von einer
Aufgabe, die sie erledigen sollten, wußten aber nicht welche: "Seine
Aufgabe war es, seine Aufgabe zu erledigen, und die bestand darin, seine
Aufgabe zu erledigen. Falls dies zu einer gewissen Engstirnigkeit und gedanklichen
Zirkularität führte, war es nicht seine Aufgabe, darüber
nachzudenken." Tricia kann den Wesen allerdings auch nicht weiterhelfen
und ist ziemlich verwirrt, als sie auf die Erde zurückkommt.
Die Handlung des Buches hier einigermaßen vollständig widerzugeben
ist eigentlich unmöglich. Eine Weiterentwicklung des oben genannten
Reiseführers ist es nämlich, daß man mit ihm zwischen den
Paralleluniversen hin- und herreisen kann. Alle Charaktere kommen
also parallel vor - und jeweils haben sie sich natürlich ganz anders
entwickelt seit dem Zeitpunkt, an dem sie sich mal für das ein oder
andere entschieden haben, woraufhin prompt ein Paralleluniversum entstanden
ist, Trotz dem Wirrwarr ist natürlich auch der fünfte Band der
vierbändigen Trilogie von Douglas Adams ein tolles Lesevergnügen
und höchst empfehlenswert.
Sehr einleuchtend stellt Adams in diesem Band fest: "Man lebt, um zu
lernen. In jedem Fall, um zu leben" und läßt am Ende alle
uns inzwischen liebgewordenen Figuren sterben. Es gab schon spätestens
seit seiner 3. Fortsetzung immer mal Anspielungen auf ein endgültiges
Ende, aber dies ist wohl das eindeutigste. Eine gute Nachricht wäre
das für diejenigen, die sich das Ende dieser Rezensionsreihe im Regenbogen
schon herbeigesehnt haben.
Obwohl, wenn Douglas Adams Lust hat, fällt ihm schon noch ‘ne
Lösung ein. Irgendwas, was er leider nicht genau erklären kann,
weil es sowieso keiner versteht. Sowas wie Paralleluniversen, (Und wenn
ich Lust hab, dann schreibe ich darüber auch noch eine Rezension!)
voriger Teil: Macht's gut und danke für den Fisch
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