KinderRächtsZeitung Regenbogen
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Ausgabe 21

Editorial
Noch einmal Nicaragua
Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen [Buchrezension]
Einmal Rupert und zurück [4. Fortsetzung von "Per Anhalter durch die Galaxis"]
Im Internet gut gefunden: Antipädagogik
Die Chemiestunde [Gedicht]
Das Recht, von zu Hause auszuziehen
Kommentar: Ziel verfehlt
Gleichberechtigung in der Familie
Schulgesetz [macht dachte es wäre anders...]
Durch einen Spiegel in einem dunklen Wort [Buchrezension]
"Vom Fehlen der Fehler"
Pressemitteilung Chemiefall: OVG lehnt Berufung ab
KRÄTZÄ ist umgezogen
Verfassungsfeindlich zum Wahlgang Teil 2
SLAPSTICK '68 - Benno-Ohnesorg-Kongreß
An-, Ab- und Aussichten [kurze Kommentare zu kinderrechtlichen/politischen Themen]
Nicotapias Kolumne
K.R.Ä.T.Z.Ä.-Aktionen
Musike fom veinsten
"Die Schule - Ein Frevel an der Jugend"
Informationen für Minderjährige

Cover Ausgabe 21
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Musike fom veinsten


Samba: T.B.A.

(bk) Samba war für mich ein Zufall. Ein Glückstreffer. Ich legte die CD in den Discman und wußte, daß die Platte gut war. Es wunderte mich schon nichts mehr, als ich - während des ersten Titels "Ich geh jetzt tauchen" - las, daß der Produzent auch schon für Sterne- und Tocotronic-Platten verantwortlich ist - zwei meiner Lieblingsbands. In diese meine persönliche Hitliste durfte sich Samba sofort nach dem zweiten Song "FCKW" schon einreihen - ein Lied, dem an Genialität von Musik und Text nichts mehr hinzuzudichten ist. Ein weiterer Spitzentitel ist "Bundeswehrschlafsack". Und auch dem "Sommerhit" wünscht man sich, daß er genau so einer wird. Alles in allem: Hört mal rein, ich glaube, Samba könnte einigen von Euch gut gefallen. Und es lohnt sich sicher auch für uns, mal etwas ausführlicher über Samba zu berichten. (sony / epic)


Blur: BLUR

(bk) Das fünfte Album der Britpopper, die jetzt gar keine mehr sind, trägt den einfallsreichen Namen BLUR und erinnert dabei ein wenig an den Namen einer Band , die mal zu den Aushängeschildern des Britpop gehörten, bevor sie nun bekanntgaben: "Britpop ist tot." Dadurch wird die Musik, die von Blur auf BLUR zu hören ist, keineswegs schlechter. Wir haben es - ganz im Gegenteil also - mit einer richtig guten Platte zu tun. Natürlich kann es passieren, daß einem die Musik nicht gefällt, aber eines kann man blur - oder gar BLUR - gewiß nicht vorwerfen: Eintönigkeit. Die Platte fängt mit zwei Riesenhits an: "Beetlebum", der den Beatles schon sehr nahe rückt und "Song 2", der einfach auf den Punkt gebrachte tolle schnelle Musik ist. Kaum versieht man sich, ist der Titel vorbei, was ich jedesmal wieder schade finde. Weitere 12 gute Songs folgen, und die Musikrichtungen schwanken, ohne daß einem auch nur ansatzweise schwindelig wird. Mir gefällt die neue Blur-CD sehr gut. (emi)


Skunk Anansie: STOOSH

(bk) STOOSH, die zweite Platte der englischen Band Skunk Anansie, ist Powermusik von der ersten bis zur letzten Minute. Und das liegt nicht nur daran, daß ihre Musik ein bißchen mit der von Rage Against The Machine verwandt ist (die übrigens denselben Produzenten haben). Das liegt vor allem auch an der Wahnsinnsstimme der Sängerin Skin. Am Anfang kreischendes "Yes, it’s fucking political", wunderschön gesungenes "She’s my heroine" und "Infidelity" (untermalen von Streichern). Es folgen die bekannten, beliebten und einfach verdammt guten Hits "Hedonism" und "Twisted". Auch danach fällt das Niveau der CD keineswegs. Wem Musik in der Richtung gefällt, der wird mit STOOSH seine Freude haben. (virgin)


Helge Schneider: DA HUMM

(bk) "Blub Blub Blub, die Fische feiern Fete. Blub, Blub, Blub, im Aquarium ist was los. Der Goldfisch hat nen Hammer, er schlägt damit die Scheiben ein..." Die einzige Möglichkeit, Helge Schneiders Witz zu beschreiben, ist wahrscheinlich, ihn zu zitieren. Auf seiner neuen Doppel-CD stellt er sagenhafte 2 1/2 Stunden Studioproduktion und Liveaufnahmen, Sketche, Monologe, Chansons, aber hauptsächlich Jazz-Musik zur Diskussion: "Die Welt ist ein Jammertal, ohne Musik. Doch zum Glück gab es Bach, Beethoven, Händel und Goethe." Und nicht zu vergessen die subversive Volksmusik: "Es war das Bonbon aus Wurst, das ihr Glück gebracht, Bonbon aus Wurst, Tag und Nacht..." Die eine Hälfte der Menschheit lacht, die andere Hälfte fragt: Was um alles in der Welt soll denn daran lustig sein? Vielleicht sind es Sätze wie: "Der Grauwal war 30 Meter hoch, 70 Meter breit, 400 Meter lang und 2000 Meter schwer." Vielleicht ist es aber auch die empörte Bemerkung, manche Tiere seien nur am Leben, um vom Menschen später aufs Butterbrot geschmiert zu werden: "Leberwursttiere zum Beispiel." Aber diese Bemerkungen helfen der zweiten Menschheitshälfte meist nichts. Da kann man nur froh sein, daß man zur 1. gehört. (emi)


DIE STERNE: von allen gedanken schätze ich doch am meisten die interessanten

(bk) Von allen Bands schätze ich doch am meisten... Die Sterne sind jedenfalls dabei, und daran hat sich auch nichts geändert mit der neuen Platte. Ganz im Gegenteil: Auf ihr gibts viel zu entdecken. Und wie immer mit den Sternen isses so: Je öfter man sie hört, desto besser sind sie. "die interessanten" fand ich anfangs öd und eintönig, heute find ichs stark, Man muß es aber laut hören. Schade ist, daß nur ein Song mit Sprechgesang auf der Cd zu finden ist, Der ist dafür aber umso besser: Die Lyrik von "tourtagebuch" ist unübertroffen schön, traurig, überraschend, witzig. Meine Lieblingszeile: "Ich sammel Mut und Kraft, um nicht abzustumpfen und antriebslos durchzusumpfen."
Andere Lieder wie "klebrig-vermutlich", "widerschein" oder "kannst du dich nicht endlich entscheiden" zeigen eine bei den Sternen sehr ungewöhnliche Direktheit der - manchmal sehr politischen - Aussage, Während frühere Stücke wie "Was hat dich bloß so ruiniert" oder auch der "Universal Tellerwäscher" doch noch sehr verschieden auslegbar waren, gilt dies für solche Zeilen nicht mehr: "Alles ist so süß und zuckrig, klebrig vermutlich, alles hält in dieser Welt, alles hängt ja nur am Geld.  Wir sind alle nur Maschinen, die dazu da sind zu verdienen..." Oder auch im Persönlichen / Privaten: "Kannst Du Dich nicht endlich mal verbindlich entscheiden, wie willst du das vermeiden, ich hab keine Ahnung wie das sonst gehen soll." Vielleicht sind Die Sterne ja mehrheitsfähiger geworden und haben es dabei geschafft, nicht schlechter zu werden - die drei genannten Lieder gehören jedenfalls zu den besten auf der Platte,
Diese Direktheit gilt natürlich nicht für alle Lieder, nicht umsonst heißt eines von ihnen "abstrakt": "Man denkt ja immer nur an seine Zukunft, und wenn es kracht, schaut die Zukunft nur zurück und sacht: Ich hab doch gar nichts gemacht, bin doch abstrakt." Ich vermeide es hier an dieser Stelle ein weiteres Synonym für "gut" zu finden. Es hat wenig Sinn, schlechte Platten zu besprechen, glaube ich. Und in diesem Sinne kann ich Euch die Neue von den Sternen wirklich ans Herz legen.

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