KinderRächtsZeitung Regenbogen
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Ausgabe 23

Editorial
Lernen trotz Schule - Warum Pfefferminze in der Schokolade kühl schmeckt
Die Zehn Verbote
Werbung für den Antipädagogischen Rundbrief
Für Kinderrechte heißt gegen die "Kinderrechtskonvention"
Macht Schule Sinn
K.R.Ä.T.Z.Ä. sächselt [zwei Leipzigerinnen über uns]
Im Internet gut gefunden - Demokratische Schulen in den USA
Dringend gesucht: Spenden
KSZE heißt jetzt O.A.S.E.
Kölner Konferenz
K.R.Ä.T.Z.Ä.-Aktionen
Zur Bundestagswahl - Parteien im Vergleich (AK Kinderrechte/Gleichberechtigung des 2. Jugendkongresses der SRzG)
An-, Ab- und Aussichten [kurze Kommentare zu kinderrechtlichen/politischen Themen]
Nicatapias 4. Kolumne
Es ist Wahlk(r)ampf ... [zur Ausländerpolitik]
Alice Miller: Wege des Lebens [Rezension]
Kinderrechtliche News
Kinderrechtliches bei der APPD
Die 68er und ihre Kinder - Ein Plädoyer gegen antiautoritäre und jede andere Erziehung

Cover Ausgabe 23
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K.R.Ä.T.Z.Ä.-Aktionen


Chronik update

30. April 1998
Es gibt eine neue Publikation "Kinderrechtliche News". Die erste Ausgabe "April 1998" erscheint.

1. Mai 1998
Info-Stand auf dem Humannplatz-Fest
Auf der 1.-Mai-Demo verteilen KinderRÄchTsZÄnker über 500 Flugblätter mit dem Text "Für eine Gesellschaft ohne Altersdiskriminierung". Der gleichnamige Redebeitrag entfällt aus Sicherheitsgründen.

3. – 7. Mai 1998
Auf einer Demo und vor drei Prenzlauer Berger Schulen werden noch einmal ca. 400 Flugblätter an junge Menschen verteilt.

9. Mai 1998
K.R.Ä.T.Z.Ä. veranstaltet zum ersten Mal einen Tag der Offenen Tür. Es gibt jede Menge Infos und es werden zwei Dokumentarfilme gezeigt. Unter den Besuchern sind Prenzlauer Bergs Bezirksbürgermeister Kraetzer (SPD), Jugendstadtrat Kleinert (PDS) und PDS-Landesvorsitzende und Direktkandidatin Petra Pau.

13. Mai 1998
Gutbesuchter Vortrag mit Diskussion von Bertrand Stern (Kinderrechtler und Philosoph) zum Thema "Bildung statt Schule" im Theater o.N. am Kollwitzplatz.

15. Mai 1998
KRÄTZÄ ist bei der LandesSchülerInnenKonferenz (LSK) mit Info-Stand anwesend.

23. Mai 1998
Info-Stand bei Eröffnungsfest des Festivals der Begegnung von KLONDIKE

10. - 11. Juni 1998
Teilnahme als Referenten bei Diskussionsrunde über Kindermitbestimmung auf dem Katholikentag der "Initative Kirche von unten" in Mainz

15. Juni 1998
K.R.Ä.T.Z.Ä. wird von der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin als bestes von 80 angetretenen Jugendprojekten ausgezeichnet. Wir erhalten einen Scheck über 10 000 DM. Die Laudatio hält der Präsident des Abgeordneten Hauses von Berlin Herwig Haase.

16. Juni 1998
Diskussion über Kinderwahlrecht bei einem Theatertreffen im Weiten Theater in Berlin

16. Juni 1998
Zwei japanische Journalisten sind bei uns im Laden und befragen uns für einen Artikel in einer japanischen Tageszeitung mit 8 600 000 Stück Auflage.

17. und 18. Juni 1998
Zum dritten Mal Einladung in die Akademie-der-Künste-Tagung "Kinderrechte III"

19. Juni 1998
Auf dem Humannplatz in Berlin Prenzlauer Berg findet ein Aktionstag statt, der vom Bezirksschülerausschuß (BSA) und K.R.Ä.T.Z.Ä. organisiert wurde. Wir haben einen Info-Stand und verlesen den Redebeitrag "Schulpflicht überwinden".

21. Juni 1998
Info-Stand und viele Diskussionen mit Leuten auf ErVolksFest der Kulturbrauerei Prenzlauer Berg

4. - 5. Juli 1998
Teilnahme an "Schulpolitischer Konferenz" in Langen. Wir gestalten die öffentliche Abendveranstaltung zum Thema "Schulpflicht abschaffen"

10. -12. Juli 1998
Fahrt nach Frankfurt a.M., Teilnahme am 2. Jugendkongreß der SRzG, KRÄTZÄ wirkt an Überprüfung der Wahlprogramme auf kinderrechtliche Inhalte mit

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Tag der offenen Tür bei K.R.Ä.T.Z.Ä.

Für mich begann der Tag in der Woche davor, in der haben wir alles geplant, gekauft und organisiert. Der Tag wurde mit Spannung erwartet, da wir immer noch versuchen, neue Leute, also auch neue Ideen anzuwerben. Außerdem wollten wir die Menschen aus dem Kiez über K.R.Ä.T.Z.Ä. informieren, mit ihnen diskutieren und sie überzeugen. Deshalb hatten wir ja auch ca. 1000 Zettel verteilt, u.a. an allen Schulen in Prenzlauer Berg und bei der Pressestelle.
Für mich begann der Samstag um 10.00 Uhr mit dem umbauen und saubermachen des K.R.Ä.T.Z.Ä.-Ladens. Gegen 13 Uhr, wie geplant, waren wir dann bereit, die Massen zu empfangen. Wir hatten einen Infostand, einen Bücherstand und einen Diskussionstisch auf dem Bürgersteig vor dem Laden. Im Laden hatten wir ein Buffet aus Kuchen und allen möglichen Getränken. Sue und Miia Matjes (Ex-Lisa2) waren überglücklich, wenn Cocktails bestellt wurden, die sie dann auch mixten. Daneben lagen unsere zwei Leitzordner voll Zeitungsausschnitten über K.R.Ä.T.Z.Ä. zum Durchlesen bereit. Im Hof hatten wir den Fernseher, der am laufenden Band entweder den K.R.Ä.T.Z.Ä.-Film oder "Leerjare - 100 Jahre die Deutschen und die Schule", einen Dokumentarfilm, der unter Mitwirkung von K.R.Ä.T.Z.Ä. entstanden war, zeigte.
Der Tag war wie aus dem Bilderbuch: Blauer Himmel, die Sonne brannte und Leute kamen in Massen, was das Bilderbuch verunstaltete ;-). Trotzdem beschlossen wir, eine Wasserschlacht zu machen, die bald aufhörte, als alle wie die begossenen Pudel aussahen und dadurch keine Lust mehr hatten.
Insgesamt kamen viele Interessierte Leute, der Großteil wollte nur gucken, aber wir verwickelten die meisten in Diskussionen zu unseren Themen. Es war auch einige Prominenz da. Punkt 13 Uhr fand sich Petra Pau, Landesvorsitzende der PDS Berlin und Direktkandidatin für Prenzlauer Berg ein. Sie hat sich zu mindest anregen lassen und will unsere Ideen zum Thema Wahlrecht in die PDS tragen. Herr Kraetzer, der Bezirksbürgermeister und Herr Kleinert, der Jugendstadtrat interessierten sich sehr für alles, unter anderem auch für unser Internet-Angebot. Da wir auch viele Leute aus dem Kiez ins Gespräch verwickelten, war der Tag der offenen Tür ein ziemlicher Erfolg. Ach so, BMW hatte an diesen Sonnabend einen Rekord zu vermerken. Es waren 20 Krätzlinge anwesend. Mit dem Großteil gingen wir ins Tomsky, unsere Haus- und Hofkneipe, um den Tag fröhlich enden zu lassen.

Robert

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"Bildung statt Schule"

Unsere Idee war es, bekannte Leute, die sich mit kinderrechtlichen Themen befassen, zum Vorträgehalten einzuladen. Am 13. Mai war’s so weit - der erste von K.R.Ä.T.Z.Ä. organisierte Vortrag fand im Theater ohne Namen am Kollwitzplatz statt und wurde von Bertrand Stern gehalten.  Stern ist ein Philosoph, der sich vor allem mit kinderrechtlichen Themen beschäftigt, viele Vorträge hält, aber auch Bücher geschrieben hat ("Weile statt Eile").
Seinen Vortrag "Bildung statt Schule" hatte B. Stern in mehrere Abschnitte gegliedert. Er setzte sich mit dem Begriff Kindheit, mit dem Begriff Bildung und mit dem Erfolg von der Schulpflicht auseinander. Anhand der Begriffe "heimlicher Lehrplan" (der Schüler soll diszipliniert werden) und "unheimlicher Lehrplan" (dem Schüler wird das Lernen vergrault) machte er deutlich, warum er sich so grundsätzlich gegen die Schule in ihrer jetzigen Art ausspricht. Er bewies auch, daß die sozialen Unterschiede durch das System in der Schule, u.a. durch die Zensuren, verstärkt statt vermindert werden. Interessant war, daß er sich sehr kritisch zu Freien Schulen äußerte, da dort viele Sachen genauso funktionieren wie in der "normalen" Schule und die Kinder einer Einheitsfront aus Eltern und Lehrern gegenüberstehen. Bertrand Stern fragte auch, wieso die Schule auf das Arbeitsleben vorbereiten soll, wenn nur ca. 10% eines Menschenlebens mit Arbeit ausgefüllt sind.
Der Vortrag war sehr mitreißend. B. Stern hat alles sehr theatralisch vorgetragen.
An den einstündigen Vortrag schloß sich eine Diskussion an, an der sich viele der ungefähr 40 Anwesenden beteiligten. Spannend wurde es, als ein Lehrer von der Freien Schule Berlin Bertrand vorwarf, daß er lauter alte Sachen erzählt habe. Vielmehr käme es darauf an, praktische Lösungen für eine Alternative zum jetzigen System zu finden. Man einigte sich nach einigem Hin und Her darauf, daß es offenbar in der Freien Schule Berlin so gut ist, daß die ansonsten berechtigte Sternsche Kritik darauf nicht angewendet werden kann.
Insgesamt war die Veranstaltung ein Erfolg. Wir haben uns vorgenommen, jetzt öfter mal Vorträge mit Diskussion zu K.R.Ä.T.Z.Ä.-Themen zu veranstalten.

Anna Fischer, Mike Weimann und einige andere

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K.R.Ä.T.Z.Ä. und die Katholische Kirche

Vom 10. bis 13. Juni fand in Mainz der Katholikentag statt. Parallel zur Großveranstaltung der Kichenobersten, zu der 40 000 Leute erwartet wurden, veranstaltete die "Initiative Kirche von unten" ihren eigenen Kirchentag, zu dem auch wir eingeladen wurden.
Also fuhren Robert und ich am 10. Juni nach Mainz – mit einem InterRegio, da keine ICEs fuhren. Nach etwa 8 ½ Stunden kamen wir am Veranstaltungsort an, einem überdimensionierten Bierzelt in einer Matschwüste neben einem Fußballstadion. Am frühen Abend gab es eine Podiumsdiskusion, an der u.a. Reinhard Höppner (Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt), Claudia Roth (Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europa-Parlament) und ein Mensch vom "Komitee für Grundrechte und Demokratie" teilnahmen. Unsere Zwischenfrage aus dem Publikum, ob der Rechtsradikalismus unter Jugendlichen nicht damit zusammenhängen könnte, daß sie 18 Jahre lang aus der Demokratie ausgesperrt wurden, wurde einfach übergangen.
Nach der Podiumsdiskussion gingen wir zur Kirche – um unsere Gastgeber in Empfang zu nehmen, in deren Keller wir dann schliefen. Sehr viel Zeit zum Schlafen war aber nicht, da wir schon um 8.30 Uhr wieder im Großen Zelt sein sollten, um unsere Diskussionsrunde vorzubereiten, in der es um Kindermitbestimmung gehen sollte. Die fing dann auch mit einer Stunde Verspätung an. Claudia Roth begann mit einem einführenden Vortrag über Demokratie und Grundrechte. Dann erzählte ein Erwachsener vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), wie sie bei sich intern Kinder mitbestimmen lassen und warum er für Wahlrecht ab 16 ist. Anschließend kam Dorothe Pass-Weingartz zu Wort, die Mitarbeiterin beim Kid-Verlag und Bürgermeisterin der Stadt Bonn ist. Aus "praktischen" Erwägungen ist sie für Wahlrecht ab 16. Und zu guter letzt präsentierte ich unsere Forderung nach dem Wahlrecht ohne Altersgrenze, machte das böse "Wahlrecht ab 16" etwas nieder – so wie es sich gehört – und beantwortete alle Nachfragen, die in der kurzen Zeit noch möglich waren. Danach vernachlässigten gleichermaßen Robert und ich unseren Info-Stand. Und gegen halb Fünf fuhren wir wieder Richtung Berlin.

Martin Wilke

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Wir sind ein ausgezeichneter Haufen

Wir hatten uns als eines von 80 Jugendprojekten bei der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin (JFSB) beworben. Dabei ging es um das innovativste Projekt.
Eigentlich fuhren wir nur zur Preisverleihung, weil es dort Sekt und Essen gab; außerdem hätten wir dort Regenbögen verkaufen und neue Kontakte knüpfen können, was wir auch taten. Als wir dort ankamen, sahen wir Leute, die alle in Smoking und Krawatte bzw. in einem sündhaft teuren Abendkleid herumstanden.
Als erstes kamen die Bewerber des Journalistenpreises ran, immer in der Reihenfolge: erst Familie, dann Jugend. Als nächstes kamen die Ehrenpreise ran und dann die Projektpreise. Bei den Projektpreisen gab es wie bei den Ehrenpreisen drei Plätze. Den dritten Platz belegte ein Prenzlauer Berger Jugendprojekt, dann gab es zwei erste Plätze. Den einen bekam die Spreewald-Grundschule (was ist daran innovativ?) und dann sagte der Sprecher: "Kinderrechtsprojekt K.R.Ä.T.Z.Ä.", wobei er K.R.Ä.T.Z.Ä. nicht richtig aussprach. Wir sprangen, wie vom Affen gebissen auf und jubelten. Auf der Bühne bekamen wir den Scheck und eine Urkunde. Die Laudatio von Herwig Haase (kein Verwandter von mir, aber Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin) bekam eh keiner von uns mit. Das Foto, welches dann entstanden ist, war sehr lustig. Herr Haase (CDU), BMW, Paula (mit Che-Guevara-T-Shirt), Christoph mit Marla (0 Jahre alt), Mike mit Römerlatschen, Anna mit Dreadlocks und ich mit roten Haaren und K.R.Ä.T.Z.Ä.-T-Shirt.

Robert

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Schulpolitsche Konferenz

Am ersten Juli-Wochenende fuhren wir zu acht nach Langen bei Frankfurt am Main, um an der dort stattfindenden "Schulpolitischen Konferenz" teilzunehmen. Da die Veranstaltung am Samstag bereits um 9 Uhr beginnen sollte, fuhren wir schon Freitag Mittag los.
Wie auf eigentlich jeder K.R.Ä.T.Z.Ä.-Fahrt gab es Streitereien um die Musik. Mike wollte keine "Lärm"-Musik hören, und die meisten von uns Jugendlichen hatten keine Lust, uns eine Bruce-Springsteen-Kassette anzuhören.
Als wir abends in der südlich von Frankfurt gelegenen Kleinstadt Langen ankamen, wurden wir von Robert Hamm, dem Veranstalter, zu unserem Übernachtungsort gebracht – einer Art Kindergarten. Danach gingen wir noch in die "Innenstadt" von Langen, wo es Fußball, Eis und Bier gab.
Der Samstag begann mit einem Frühstück im Kulturhaus, dem Tagungsort. Danach begann der eigentliche Kongreß. Nach einigen einführenden Worten hielt der Erziehungswissenschaftler und Buchautor Freerk Huisken einen etwa einstündigen ziemlich interessanten Vortrag, in dem es um die Auslesefunktion der Schule ging. Nach der anschließenden Diskussion darüber hatten wir beim Mittagessen noch Gelegenheit, mit Freerk Huisken zu diskutieren. Er erklärte sich bereit, in Berlin einen K.R.Ä.T.Z.Ä.-Vortrag zu halten.
Am Nachmittag ging es in Arbeitsgruppen weiter. Diejenigen, die nicht den ganzen Tag schlafend auf dem Spielplatz verbrachten, gingen in die Arbeitsgruppe "Lehren als Lernbehinderung?", die etwas am Thema vorbeiarbeitete, allerdings lernten wir Fachleute von der Freien Universität Berlin kennen, denen K.R.Ä.T.Z.Ä. sogar ein Begriff war.
Ursprünglich hätten auch wir eine Arbeitsgruppe leiten sollen – zum Thema "Schulpflicht hinterfragen". Da aber – auf dem insgesamt ziemlich schlecht besuchten Kongreß – nur sehr wenige Anmeldungen für unsere Arbeitsgruppe vorlagen, machten wir eine knapp zweistündige öffentliche Abendveranstaltung, an der alle teilnehmen konnten und die in der Stadt angekündigt worden war. Anna erzählte kurz etwas zu bisherigen K.R.Ä.T.Z.Ä.-Aktionen, ich erläuterte detailliert unsere Forderung nach der Ersetzung der Schulpflicht durch ein Recht auf Bildung, und Benni berichtete über seine Chemie-Verweigerung. Danach beantworteten wir noch Fragen aus dem Publikum. Prinzipiell waren alle mit unserer Forderung einverstanden.
Anschließend guckten einige von uns noch öffentlich Fußball. Deutschland flog raus. Während sich nun alle mitgefahrenen K.R.Ä.T.Z.Ä.-Leute auf einer Wiese neben der Kirche niedergelassen hatten und sich mit zwei Veranstaltungsteilnehmern unterhielten, fuhren ständig eine Hand voll Kroaten laut hupend und Fahnen schwenkend ums Karree, was eine längere Diskussion über Nationalismus auslöste.
Sonntag Vormittag wurden die Arbeitsgruppen ausgewertet. Danach zeigten wir den von uns mitgebrachten Videofilm "Leerjare – 100 Jahre die Deutschen und die Schule", in dem auch K.R.Ä.T.Z.Ä. vorkommt und der 1999 im Fernsehen laufend wird.
Mittags war die Schulpolitische Konferenz dann zu Ende und wir reisten ab. Auf unserem Weg nach Berlin machten wir noch Halt in Mikes Geburtsort Weimar, wo wir seine Mutter besuchten. Außerdem machten wir uns Gedanken über die Idee für eine kinderrechtliche Aktion, über die wir vielleicht später mal berichten werden.

Martin Wilke

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2. Jugendkongreß der SRzG

Vom 10. bis 12. Juli fuhren wir nach Frankfurt am Main, um am 2. Jugendkongreß der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) teilzunehmen. Freitag Abend kamen wir in Frankfurt an. Dort wohnten wir zu neunt in der Wohnung eines Vorstandsmitgliedes der SRzG.
Nach der Eröffnung des Jugendkongresses durch den Vorstand der Stiftung begaben sich die Teilnehmer in die Arbeitsgruppen, von denen es sechs gab: Ökologie, Staatsverschuldung, Rente, Arbeitsgesellschaft, Bildung und Kinderrechte.
Fast alle K.R.Ä.T.Z.Ä.-Leute nahmen an der Arbeitsgruppe Kinderrechte / Gleichberechtigung der Generationen teil. Und auch fast alle Teilnehmer dieser Arbeitsgruppe waren von K.R.Ä.T.Z.Ä. Außer uns waren noch zwei Journalisten da und eine Frau von der PDS. Nach dem Durchlesen des Generationenvertrages zum Thema Gleichberechtigung begannen wir, ihn mit den Wahlprogrammen von CDU, SPD, Bündnis 90 / Die Grünen, F.D.P. und PDS zu vergleichen. Dazu waren Wahlprüfsteine aufgestellt worden. Zeit für Inhaltliche Diskussionen gab es nur wenig. Am Sonntag präsentierten die Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse. Zumindest zum Thema Kinderrechte gibt es keine Partei, die auf die Frage, die das Motto des Kongresses war, mit "Ja" hätte antworten können: "Können Sie Ihren Kindern eigentlich noch in die Augen sehen, meine Herren?". Am Montag fuhren einige Teilnehmer nach Bonn und übergaben die Ergebnisse Vertretern der Parteien.
Wir waren schon Sonntag Mittag abgereist. Wir legten einen über dreistündigen Zwischenstop in Leipzig ein, wo wir uns mit drei Mädchen trafen, mit denen wir seit einigen Monaten Kontakt haben (siehe "KRÄTZÄ sächselt"). Gegen Mitternacht kamen wir in Berlin an.

Martin Wilke und Sue Hermenau

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K.R.Ä.T.Z.Ä.-Veranstaltungen in Regenbogen Nr.18 (2/96)
K.R.Ä.T.Z.Ä.-Veranstaltungen in Regenbogen Nr.19 (3/96)
K.R.Ä.T.Z.Ä.-Aktionen in Regenbogen Nr. 20 (1/97)
K.R.Ä.T.Z.Ä.-Aktionen in Regenbogen Nr. 21 (2/97)
K.R.Ä.T.Z.Ä.-Aktionen in Regenbogen Nr. 22 (1/98)

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