KinderRächtsZeitung Regenbogen
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Ausgabe 23

Editorial
Lernen trotz Schule - Warum Pfefferminze in der Schokolade kühl schmeckt
Die Zehn Verbote
Werbung für den Antipädagogischen Rundbrief
Für Kinderrechte heißt gegen die "Kinderrechtskonvention"
Macht Schule Sinn
K.R.Ä.T.Z.Ä. sächselt [zwei Leipzigerinnen über uns]
Im Internet gut gefunden - Demokratische Schulen in den USA
Dringend gesucht: Spenden
KSZE heißt jetzt O.A.S.E.
Kölner Konferenz
K.R.Ä.T.Z.Ä.-Aktionen
Zur Bundestagswahl - Parteien im Vergleich (AK Kinderrechte/Gleichberechtigung des 2. Jugendkongresses der SRzG)
An-, Ab- und Aussichten [kurze Kommentare zu kinderrechtlichen/politischen Themen]
Nicatapias 4. Kolumne
Es ist Wahlk(r)ampf ... [zur Ausländerpolitik]
Alice Miller: Wege des Lebens [Rezension]
Kinderrechtliche News
Kinderrechtliches bei der APPD
Die 68er und ihre Kinder - Ein Plädoyer gegen antiautoritäre und jede andere Erziehung

Cover Ausgabe 23
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Kinderrechtliche News

Die Idee, diese Rubrik aufzumachen entstand schon vor etlichen Monaten. Es gab immer wieder Einzelereignisse, die mir zu wichtig erschienen, als daß sie hier unerwähnt blieben. Erst dachte ich an nicht mehr als eine Seite pro Regenbogen-Ausgabe, aber schon nach zweieinhalb Wochen waren es zwei Seiten kurzer Mitteilungen. Seitdem ist jeden Monat ein Faltblatt mit vier A5-Seiten erschienen. Hier folgt also nur eine kleine Auswahl an Nachrichten. Ganz erheblich erleichtert wurde die Suche nach Nachrichten durch eine Suchmaschine im Internet, die in aktuellen Tageszeitungen nach eingegebenen Wörtern sucht.

Proteste gegen das Wahlalter in USA
"Operation Register" ist der erste überregionale Versuch, das Wahlalter in den USA zu senken. Mit gewaltfreien und symbolischen Protesten soll das Thema Jugendwahlrecht in die Öffentlichkeit getragen werden. Operation Register wird in den nächsten Monaten überall in den Vereinigten Staaten stattfinden.
Avi Hein, Vorsitzender von YouthSpeak, glaubt, daß die Aktion ein erster Schritt sein wird, um in Bezug auf das Jugendwahlrecht Geschichte zu schreiben.
Die schwarze Bevölkerung hatte das Wahlrecht in den 60ern auf die gleiche Weise erlangt.
YouthSpeak tritt für die Abschaffung der Wahlaltersgrenze ein, hält eine vorläufige Senkung aber für sinnvoll.

Schwänzen wird teuer
23.04.1998 Schulschwänzer in den Niederlanden müssen demnächst mit Strafen von 100 Gulden (ca. 90 DM) rechnen, bestätigte das Kulturminsterium.

Senat will Schulpflicht ab 5
28.04.1998 Der Berliner Senat will eine allgemein Vorschulpflicht testen. Ziel sei es, daß ausländische Kinder früher Deutsch lernen. Bisher besucht nur etwa ein Drittel eine Vorschule.

"Erziehung sät rechtes Gedankengut"
09.05.1998 Eine Studie des Soziologen Klaus Wahl kommt zu dem Ergebnis, daß Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit nicht vorwiegend von der sozialen und wirtschaftlichen Lage abhängen, sondern in starkem Maße durch die Erziehung bedingt sind. Das Verhalten gegenüber Ausländern und anderen Menschen hänge sehr vom Selbstwertgefühl und von der Selbstsicherheit ab. Oft sei Ausländerfeindlichkeit durch ein "emotional ungünstiges Familienklima, das wenig auf Gefühle achte" bedingt.

Schulschwänzer an die elektronische Leine
12.05.1998 Großbrittanien will mit einem neuen Maßnahmenpaket das Schulschwänzen bekämpfen. So soll die Polizei künftig das Recht haben, Kinder und Jugendliche, die sich während der Schulzeit auf der Straße aufhalten, bei der Schule abzuliefern. Die Anwesenheit der Schüler soll künftig elektronisch überwacht werden. Dies verhindere ein Verschwinden vor Schulschluß. Die Eltern von Schulschwänzern würden über einen Pieper informiert. Eltern von Wiederholungstätern können zu Ausbildungskursen "Was heißt es, eine Vater oder ein Mutter zu sein?" verpflichtet werden.

Ausgangssperre verfassungswidrig
22.05.1998 Das zweithöchste Gericht der USA hat mit zwei zu einer Stimme entschieden, daß die nächtliche Ausgangssperre für Jugendliche in Washingtion D. C. gegen deren verfassungsmäßige Rechte verstößt. 1995 hatte die Regierung des District of Columbia ein Gesetz erlassen, daß es Menschen unter 17 Jahren verbot, sich zwischen 23 und 6 Uhr (bzw. 24 und 6 Uhr am Wochenende) an öffentlichen Orten und in privaten Einrichtungen aufzuhalten. Seit einer Entscheidung eines unteren Gerichtes im Oktober 1996 war die Ausgangssperre aber nicht mehr durchgesetzt worden.

Wahlrecht ab 16 in Hessen beschlossen
28.05.1998. Der Hessische Landtag hat das Wahlalter für Komunalwahlen auf 16 Jahre gesenkt. Einen Tag zuvor hatte die CDU das Vorhaben der rot-grünen Landesregierung als eine "falsche Grundsatzentscheidung" bezeichnet, die weder von den Jugendlichen noch von der Bevölkerung gewollt sei. Es handele sich um ein parteitaktisches Manöver.

Senkung des passiven Wahlrechts auf 18 beschlossen
29.05.1998 Das französische Parlament hat das Alter für die Wählbarkeit allgemein auf 18 Jahre gesenkt. Erst 1974 war das Alter für die Wählbarkeit in den Senat von 40 auf 35 Jahre gesenkt worden.

Junge Menschen von Vormittags-Ausgangsverbot bedroht
31.05.1998 In Riverside County (Kalifornien) steht ein Beschluß über ein Ausgangsverbot für Minderjährige bevor. Kinder, die sich vormittags in der Öffentlichkeit aufhalten, machen sich strafbar. Ebenso Eltern, die dies dulden. Für jeden einzelnen Verstoß können bis zu 500$ oder 6 Monate Gefängnisstrafe verhangen werden. Mit dem Gesetz soll verhindert werden, daß Kinder die Schule schwänzen.

"Global March"-Demonstration gegen Kinderarbeit
02.06.1998 Zum Abschluß des "Global March against child labor" demonstrierten über 1 000 Menschen in Genf für die Abschaffung "der schlimmsten Formen von Kinderarbeit". Anlaß war das Jahrestreffen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), auf der über eine entsprechende Konvention zu Kinderarbeit beraten wird.

Schulpflicht per Internet erfüllt
11.06.1998 In Italien darf eine Schülerin erstmals ihre Schulpflicht per Internet erfüllen. Die Ausnahmegenehmigung wurde erteilt, weil die sechsjährige Chiara del Lama auf der fast menschenleeren Insel Montecristo wohnt. Ab September wird sie über das Internet an eine Schule auf dem Festland angeschlossen, von der aus sie unterrichtet wird.

Ethik als Pflichtfach nicht verfassungswidrig
Das Bundesverwaltungsgericht hat die Teilnahmepflicht am Ersatzfach Ethik für konfessionslose Schüler für nicht verfassungswidrig befunden. Ein Baden-Württemberger Schüler und seine Eltern sahen in der verpflichtenden Teilnahme einen Verstoß gegen die Glaubens- und Gewissensfreiheit. Da es keine Religionspflicht gebe, könne es auch keine "Religionsersatzpflicht" geben, so die Kläger. (AZ: BVerwG 6C11.97)

Homosexuelle Beziehungen jetzt ab 16 erlaubt
23.06.1998 Das britische Unterhaus hat gestern mit großer Mehrheit ein Gesetz beschlossen, das homosexuelle Beziehungen ab 16 Jahren erlaubt. Erst vor vier Jahren war die Altersgrenze von 21 auf 18 Jahre herabgesetzt worden. Die Homosexuellen-Organisation Out Rage will nun eine Kampagne zur Senkung des Mindestalters auf 14 Jahre starten.

Schülergewerkschaft gegründet
23.06.1998 In Österreich hat sich eine Schülergewerkschaft gegründet.

Kinderrechtliche News im Internet: 

http://privat.schlund.de/kraetzae/news.htm
[heute: http://kraetzae.de/sonstiges/news/]

Martin Wilke

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