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Ausgabe 23

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K.R.Ä.T.Z.Ä. sächselt
Durch Zufall hörten wir von der Berliner Initiative K.R.Ä.T.Z.Ä.
Von der Neugier angetrieben, schrieben wir dann nach langem Hin und Her
einen Brief an sie. Gespannt warteten wir auf eine Antwort, denn wir wußten
so gut wie nichts über sie und hatten auch keine Ahnung, was wir uns
so recht unter ihnen vorstellen sollten. Also spekulierten wir und kamen
nach langen Überlegungen zu dem Entschluß, daß sie vielleicht
nur ein paar Leute sind, die einfach nur die Schnauze voll haben und sich
versuchen, aus der Unterdrückung zu erheben und das mit allen Mitteln
und ohne richtiges Konzept.
Doch nachdem wir den Antwortbrief gelesen hatten, merkten wir schnell,
daß wir uns in ihnen getäuscht hatten. Sie waren eine Initiative,
die sich für die Rechte von Minderjährigen einsetzt. Sie waren
endlich mal Leute, die handelten und nicht nur in einer stillen Ecke dumm
rumredeten. Nachdem wir dann auch das mitgeschickte Informationsmaterial
(!) durchgelesen hatten, wollten wir unbedingt noch mehr über sie
erfahren, denn wir fanden ihre Ideen einfach total spitze und schrieben
deshalb einen nächsten Brief an K.R.Ä.T.Z.Ä nach Berlin.
Ein Briefkontakt entstand und genauso entstand auch ein neuer Eindruck
von ihnen. Sie handelten frei nach Schnauze und nahmen sogar Gerichtsverfahren
in Kauf, was uns mächtig beeindruckte. Sie arbeiteten mehr oder minder
verbissen an ihren "rebellischen Aktionen".
Eines Tages erhielten wir einen Anruf, in dem man uns mitteilte, daß
wir uns treffen können. Also verabredeten wir uns am 12.7.’98 zwischen
18 und 19 Uhr am Leipziger Hauptbahnhof.
Ganz sicher waren wir uns zwar nicht, ob sie wirklich auftauchten,
aber sie waren wirklich so verrückt. Nach langem hin und her entschieden
wir uns, uns unter einen Sonnenschirm zu setzten, um uns vor dem Regen
zu schützen. So saßen wir nun da und unterhielten uns über
alles Erdenkliche. Fragen wurden gestellt und es wurde gelacht und schnell
merkten wir, daß diese Leute genauso "durchgeknallt" waren wie wir,
mit anderen Worten: Wir hatten sie mal wieder ein wenig falsch eingeschätzt.
Nachdem sie uns noch Infomaterial gegeben und uns nach Hause gebracht hatten,
fuhren sie dann zurück zu sich nach Berlin. Am nächsten Tag in
der Schule (!) waren wir uns einig, daß wir einen total krassen Abend
verbracht hatten und daß wir total begeistert waren, von: Mike, Robert,
Anna, Paula, BMW, Jule und Cornflakes(Corny).
Ulla Johannsen und Katja Wünschmann aus Leipzig
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