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Ausgabe 23

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Kinderrechtliches im Wahlprogramm der APPD
In einer Zeitung las ich vor kurzem zufällig, daß die
Anarchistische Pogopartei Deutschlands (APPD) die Abschaffung der Schulpflicht
fordert, was mich dazu veranlaßte, ihre Internet-Seiten (www.appd.de)
zu besuchen. Dort fand ich gleich ein ganzes Kapitel zum Thema Kinderrechte.
Anzumerken wäre, daß offenbar nicht alle Passagen des Programmes
ernstgemeint sind, wie sich bei anderen Themen zeigt. Hier ein Auszug.
Kinder und Jugendliche sind die armen Schweine dieser Gesellschaft!
Sie haben nichts zu sagen und müssen duldsam die oft erpresserischen
und unterdrückerischen verblödeten Ideen von Eltern und Gesellschaft
ertragen. Wer sich dagegen wehrt, gilt als "schwer erziehbar" und wird
ins Heim abgeschoben.
Für die Auflösung aller "Heime" für Kinder und Jugendliche!
Die APPD wird (...) die Rechte von Kindern und Jugendlichen entschieden
stärken und außerdem Alternativen in Bildung, Erziehung und
Lebensumfeld aufzeigen. (...)
Durch die Garantie eines elternunabhängigen Einkommens der Kinder
können junge Menschen, die z.B. unter Gewaltanwendung ihrer Eltern
leiden, kranke Familien verlassen und in anderen, menschenwürdigen
und selbstbestimmten Lebensformen heranwachsen.
Denn junge Menschen wollen ihr Leben selbst gestalten, unterschiedliche
Lebens- und Beziehungsformen ausprobieren, mit kulturellen Ausdrucksformen
experimentieren. Diese materielle Unabhängigkeit schaffen wir mit
einer bedarfsgerechten und elternunabhängigen Jugendrente.
Für Jugendrente - gegen finanzielle Erpressung und Gewalt!
In der Bundesrepublik herrscht ein Schulsystem, das eine Reihe von
nicht mehr hinnehmbaren Mißständen aufweist. Dieses leistungsorientierte
Schulsystem ist mitverantwortlich für die katastrophale Gewalt an
den Schulen und die hohe Selbstmordrate von Jugendlichen. In einem von
jedem Leistungsterror befreiten Bildungswesen wird sich niemand mehr als
Versager fühlen. (...)
Die bisherige einseitige Ausrichtung darf allerdings im Sinne unserer
freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht durch ein anderes staatliches
Diktat ersetzt werden. Daher will die APPD die freie Wahl der Schulform
ausschließlich den Kindern überlassen. (...)
Lehrer müssen jederzeit von den Schülern abwählbar sein
und werden von Geldern bezahlt, die ihnen die einzelnen Schüler zukommen
lassen. Der staatliche Zwang der Schulpflicht, der als Mittel gegen die
auch hierzulande verbreitete Kinderarbeit versagt hat, wird damit gegenstandslos.
Für die Abschaffung der Schulpflicht!
Wir Pogo-Anarchisten wollen, daß Kinder als eigenständige
Rechtspersönlichkeiten beachtet und ihre Interessen und Bedürfnisse
mehr als bisher bei politischen Entscheidungen berücksichtigt werden.
Die APPD vertritt nicht die Auffassung, Jugendliche seien für ihr
politisches Handeln noch nicht voll verantwortlich zu machen.
Wir fordern die Herabsetzung des aktiven und passiven Wahlalters
auf sechs Jahre!
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