KinderRächtsZeitung Regenbogen
c r e a t i v · u n a b h ä n g i g · u n b ä n d i g
 | Start | Ausgaben | Kontakt |

<< zurück zur
Ausgaben-Übersicht


Ausgabe 21a

Editorial
Selbstdarstellungen der Projekte
Kinderarbeit in Nicaragua
Umfrage zum Thema Kinderrechte
Ich habe (nicht) das Recht, mein Lernen selbst zu bestimmen
Erziehungserlebnis
Eindrücke von einer deutschen Schule
Erwartungen der NATRAS vor ihrer Reise nach Berlin
Brief an KRÄTZÄ aus Managua
Ein Abenteuer auf dem Land in Deutschland
Reiseeindrücke
Eindrücke von der Umwelt in Deutschland
Erwartungen an den Kongreß
Was bedeutet Gleichberechtigung in der Familie?
Die Problematik der an den Ampeln arbeitenden Kinder
Beschreibung des Projektes Internet
Abschlußerklärung des Kongresses
Kinderrechte-Kongreß "Gleichberechtigung ohne Altersgrenze"
(AUF SPANISCH:)
Editorial
Presentación de los proyectos
Trabajo Infantil en Nicaragua
Encuesta sobre los derechos infantiles
Yo (no) tengo el derecho de autodeterminar mi enseñanza
Experiencia pedagógica
Impresiones sobre la escuela alemana
Espectativas de los NATRAS antes de viajar a Berlin
Carta a KRÄTZÄ de Managua
Una aventura en el campo de Alemania
Impresiones sobre el viaje
Impresiones sobre el medio ambiente de Alemania
Espectativas del congreso
Qué es lo que significa igualdad de derechos en la familia?
La problemática de los niños en los semáforos
Reseña del proyecto de Internet
Pronunciamiento del congreso
Congreso de derechos infantiles "Igualdad de Derechos sin límite de edad"

Cover Ausgabe 21a
.

Brief an KRÄTZÄ aus Managua

Hallo K.R.Ä.T.Z.Ä
Wie ist es Euch bisher ergangen? Gut?
Zur Zeit sind die Dinge hier etwas instabil, seitdem die Regierung von Arnoldo Alemán an der Macht ist. Jede Woche werden Leute entlassen. Im April wurde ein Auswertungsforum in der UCA (Universidad CentroAmericana) veranstaltet, in diesem wurden die ersten 100 Tage der Regierung ausgewertet, es war sehr interessant. In dieser Zeit kam es zu einem Protest von Seiten der Hersteller und Viehzüchter mit der Unterstützung der zivilen Gesellschaft. Immer wenn ein Protest stattfindet, behauptet die Regierung, daß dies Werke der Sandinisten sind, was natürlich nicht stimmt. Das, was stimmt, ist, daß die Sandinisten als Partei die Proteste unterstützen. Ich habe das Verhalten der Regierung ausgewertet, um dieses der Klasse vorzustellen, da wir das bisherige Verhalten der Regierung beobachtet hatten. Wie es bisher aussieht, bleibt es bei den Protesten für die (in der Verfassung festgeschriebenen Ausgaben von) 6% (des Haushaltes) für die Universitäten. Ich bin sehr traurig über die Situation, die wir gerade erleben, der Unterricht und die Prüfungen sind ausgefallen, die Proteste sind gewaltätig gewesen, wegen der Polizei, die uns unterdrückt hat und uns sogar in unseren eigenen Universitäten angegriffen hat, womit sie gegen die Autonomie dieser verstoßen hat. Es gibt jedes Mal viele Verletzte. Und die Polizei sperrt alle Studenten ein. Ich bin bei einigen dieser Proteste dabeigewesen. Es ist schrecklich, wie die Polizisten gegen unser Leben verstoßen, aber wir sind organisiert und das ist es, was uns hilft, diese Situation zu überstehen. Um unsere Universitäten und unser Leben zu beschützen, haben sich die Männer in eine Straßenschlacht mit der Polizei begeben und das Einzige Mittel zur Verteidigung sind "Morteros" (Bomben aus mit Benzin gefüllten Flaschen). Wir Frauen nehmen für die Zeit der Auseinandersetzungen Wasser für die Studenten mit, damit sie das Tränergas verkraften können. Für mich ist es schwer mitanzusehen, daß in den Nachrichten der ausländischen Kanäle gesagt wird, daß die Proteste an den Unis Proteste der Sandinisten seien. Alles Wirken des Volkes verbinden sie mit Sandinismus, bestreitend, daß es die Regierung ist, die schweigt. Ich weiß nicht, wie das weitergehen wird. Was sicher ist, ist daß die Situation des Landes instabil ist und das Einzige, was die Situation jetzt verbessern könnte, ist jener nationale Dialog, der in diesen Tagen zustande kommt. Die FSLN hat gesagt,  daß sie an diesem Dialog nicht teilnehmen wird und die Regierung sagt, wenn sie (die FSLN) Vorschläge hat, sie sie in dem nationalen Dialog machen muß. Dieser Dialog kommt zustande, weil Arnoldo Alemán keinen Regierungsplan für Nicaragua hat. Und dieser Dialog dient ihm als Ausrede, um es mit den Vorschlägen zu schaffen, seinen Plan zu erarbeiten. Ich hoffe, daß dieser Dialog zu etwas nützt.
Um zu einer anderen Sache zu kommen: Ich hoffe, daß Euch alles gelingt bei dem Intercambio. Ich denke, daß die Themen, die ihr ansprechen werdet, durch die nicaraguanische Gruppe bereichert werden, weil mit der neuen Regierung diese Themen auf der Tagesordnung stehen. Ich würde mir wünschen, daß ihr mir Memorias von dem Intercambio schickt. Schreibt mir, was in Deutschland passiert und was Ihr für und zur Verteidigung Eurer Rechte gemacht habt!
Euch liebt und grüßt

Lilliam Castro

.