KinderRächtsZeitung Regenbogen
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Ausgabe 21a

Editorial
Selbstdarstellungen der Projekte
Kinderarbeit in Nicaragua
Umfrage zum Thema Kinderrechte
Ich habe (nicht) das Recht, mein Lernen selbst zu bestimmen
Erziehungserlebnis
Eindrücke von einer deutschen Schule
Erwartungen der NATRAS vor ihrer Reise nach Berlin
Brief an KRÄTZÄ aus Managua
Ein Abenteuer auf dem Land in Deutschland
Reiseeindrücke
Eindrücke von der Umwelt in Deutschland
Erwartungen an den Kongreß
Was bedeutet Gleichberechtigung in der Familie?
Die Problematik der an den Ampeln arbeitenden Kinder
Beschreibung des Projektes Internet
Abschlußerklärung des Kongresses
Kinderrechte-Kongreß "Gleichberechtigung ohne Altersgrenze"
(AUF SPANISCH:)
Editorial
Presentación de los proyectos
Trabajo Infantil en Nicaragua
Encuesta sobre los derechos infantiles
Yo (no) tengo el derecho de autodeterminar mi enseñanza
Experiencia pedagógica
Impresiones sobre la escuela alemana
Espectativas de los NATRAS antes de viajar a Berlin
Carta a KRÄTZÄ de Managua
Una aventura en el campo de Alemania
Impresiones sobre el viaje
Impresiones sobre el medio ambiente de Alemania
Espectativas del congreso
Qué es lo que significa igualdad de derechos en la familia?
La problemática de los niños en los semáforos
Reseña del proyecto de Internet
Pronunciamiento del congreso
Congreso de derechos infantiles "Igualdad de Derechos sin límite de edad"

Cover Ausgabe 21a
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Erziehungserlebnis

Seitdem ich neulich dieses Erlebnis mit meinem Vater hatte, setze ich mich noch mehr für die Gleichberechtigung zwischen den Generationen ein.
Alles geschah an einem Montag. Es war Ende Juli. Mit den NATRAS, die seit einer Woche in Berlin waren, verstand ich mich, soweit wir uns miteinander verständigen konnten, super. Der Tag verstrich und gegen abend beschlossen wir alle - K.R.Ä.T.Z.Ä. und NATRAS - auf den Kreuzberg zu gehen. Natürlich wollte ich mit. Allerdings muß ich um acht zu Hause sein... Der Treffpunkt auf dem Kreuzberg war um halb neun. Also griff ich zum Telefon und rief meinen Vater an. Nach einigem Betteln, hatte ich dann die Erlaubnis, mit auf den Kreuzberg zu gehen. Aber nur bis 22 Uhr. Das Gespräch wurde mit folgendem Satz beendet: "Wenn du nicht rechtzeitig zu Hause bist, verhaue ich dich nach Strich und Faden!!!"
Allein diese Drohung hat gereicht, um mich so einzuschüchtern, daß ich mich der Forderung meines Vaters nicht wiedersetzte. Und das bedeutete, daß ich doch nicht mitgehen konnte, da ich es bis 10 Uhr nicht hin und zurück geschafft hätte. Als ich dreiviertel neun nach Hause kam, hatte mein Vater einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Er hatte erreicht, was er wollte. Der Verlierer war ich.
Geschichten wie diese gibt es in fast jeder Familie. Nicht selten werden die von den Eltern gestellten Drohungen auch wahr gemacht. Deswegen denke ich, daß jegliche körperliche Bestrafung von Kindern gesetzlich verboten gehört...

anonym


Kommentar

Konflikte wie das Nach-Hause-Kommen tauchen überall dort auf, wo man davon ausgeht, daß Kinder aufgezwungene Regeln und Werte "brauchen" oder genauer: daß sie zu ihrem Glück notfalls auch gezwungen werden müssen. Diese vollkommen undemokratische Haltung teilt die Mehrheit aller Eltern und setzt Ver- und Gebote per Drohung/Gewaltanwendung durch. Um Situationen wie die von XXX zu verhindern, reicht es jedoch nicht, das Recht auf körperliche Unversehrtheit durchzusetzen, also das elterliche Recht zur Züchtigung gesetzlich zu verbieten. Kinder müssen das Recht haben, auszuziehen und sie müssen finanziell unabhängig sein. Nur im Kontext einer Gleichberechtigung ohne Altersgrenzen auf gesellschaftlichem Niveau kann man gegen Besitzansprüche an andere Menschen - Kinder wie Erwachsene - systematisch und sinnvoll vorgehen.

Julia Franz


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