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Ausgabe 19
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Zum Schluß
Genau wie der kinästhetische Bereich, in dem physische Brillianz sich
nichtverbal manifestiert, geht auch der Bereich der Emotionen über
die Sphäre von Sprache und Kognition hinaus. Was meinen Sie zu dem
Thema?
Laut Schätzungen des Autors würden jetzt ca. 33% der sich
angesprochen gefühlten Personen folgendes antworten (sagen wir mal
Testperson Rudi): "Naja, das ist bei mir irgendwie eher so ne Gefühlssache".
Wenn es nach Harald Schmidt ginge, würde Testperson Rudi jetzt strafrechtlich
verfolgt werden. Er sagte, von ihm aus könne man Haschisch schon legalisieren,
dafür sollte man allerdings Strafen einführen für Leute,
die "echt du?" oder "irgendwie" sagen. Ich finde dem ist noch ein "und
so" sowie ein "oder so" hinzufügen. Stellen Sie sich vor, sie kommen
einmal im Leben in die Lage, einen Passanten zu fragen, was die Wurzel
aus 49 sei. Antwort: "Du ich hab da jetzt ehrlich total ewig lang drüber
nachgedacht und so. Aber ich find halt irgendwie, das ist eher so 'ne Gefühlssache
bei mir." Der gekonnte Könner kontert jetzt: "Echt du?"
Aber zurück zum eigentlich wichtigem im Leben: Haben Sie den ersten
Satz verstanden? Ich finde ihn - sagen wir mal - sehr bistrotisch. Er stammt
aus dem Buch "Emotionale Intelligenz". Wußten Sie eigentlich, was
"bistrotisch" bedeutet? Also: Was kann alles bistrotisch sein? Der obige
Satz und zum Beispiel auch ein Eßtisch. Und andere Tische natürlich
auch. Ein Möbelladen warb letztens mal mit dem Spruch "Hier gibt es
BISTROTISCHE EßTISCHE u.a." Ich fragte den Möbelverkäufer,
was denn bitteschön bistrotische Eßtische seien. Er sagte: "Du,
das ist bei mir so ne...", da kam mir ein Gedankenblitz: Es hieß
natürlich "Bistrotische und Eßtische". Lustig, gell? Es könnte
sein, daß Gerd Rubenbauer mich jetzt nicht intelligent findet. Neulich
sagte er bei einer seiner Fußballmoderationen, die ständig beim
schönen Fußballspiel stören, die intelligentesten Spieler
befänden sich sehr oft auf der Verteidigerposition linksaußen.
Auf dem Moderatorensessel sind sie leider äußerst selten vorhanden.
Ebenfalls selten vorhanden sind intelligente Menschen im Jugendgästehaus
Bonn. Dafür sind sie aber sehr nett, wie ich gehört habe.
Generell fällt mir auf, daß ich mir bisher relativ wenig
Mühe gegeben habe, die Themen dieses Aufsatzes in irgendeiner Weise
zu verbinden. Als nächstes würde ich zum Beispiel gerne erzählen
wie mein Geschichtslehrer die Klasse fragte, wieviel Stunden wir pro Woche
hätten und eine Schülerin daraufhin antwortete "Heute zehn".
Aber vielleicht lasse ich das auch einfach.
Aber lassen Sie mich zum Schluß noch einen Gedanken ausführen.
Stellen Sie sich Harald Schmidt vor, wie er im Jugendgästehaus Bonn
sein Geschirr stehen läßt, woraufhin sofort zehn Nette angewetzt
kommen, von denen einer sagt (es könnte sein, daß er zufällig
Rudi heißt): "Hey, Harald, ich fänds irgendwie echt nicht okay
und emotional auch irgendwie ziemlich unintelligent, wenn ausgerechnet
du als Vorbildfunktion auch für die Jugend irgendwie jetzt halt dein
Geschirr einfach so stehen läßt." "Echt du?" sagt Harald Schmidt,
steht auf und holt die Polizei.
[bk]
Zum Schluß in Regenbogen Nr. 18 (2/96)
Informationen für Minderjährige in Regenbogen Nr. 20 (1/97)
Informationen für Minderjährige in Regenbogen Nr. 21 (2/97)
Informationen für Minderjährige in Regenbogen Nr. 22 (1/98)
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