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Ausgabe 19
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Die Situation Nicaraguas
Nach der sandinistischen Revolution im Jahr 1979, die die Diktatur Somozas
(Somoza war der Diktator.) beendete, schaffte die linksgerichtete FSLN
(Frente Sandinista de la Liberación Nacional) viele soziale Hilfen.
Durch den von den USA unterstützten Bürgerkrieg der CONTRAS gegen
die Sandinisten, ging es dem Land bald wirtschaftlich wieder schlechter
- einerseits durch direkte Zerstörungen, andererseits durch Militärausgaben
im Staatshaushalt.
Als die Sandinisten, nach 11jähriger Herrschaft und zwei gewonnenen
Wahlen, 1990 ihre absolute Mehrheit verlieren und ein konservatives Parteienbündnis
aus 14 Parteien die Regierung übernimmt, fallen viele Unterstützungen
in den Bereichen Bildung und Gesundheit sowie Gelder für Jugendarbeit
und auch sonstige soziale Leistungen weg. Die USA waren zufrieden über
diesen Wahlausgang und die CONTRA-Angriffe hörten auf. Die Arbeitslosenquote
liegt offiziell z.Z. bei etwa 60%. Ein Großteil der Leute arbeitet
im sogenannten informellen Sektor, also ohne feste Anstellung und irgendwelche
Garantien. Durch die Kriegsfolgen ist Nicaragua auch im Vergleich zu seinen
Nachbarstaaten ein armes Land. 75% der etwa 4 Millionen Einwohnen können
kaum ihr überleben finanzieren, deshalb schicken viele Eltern ihre
Kinder arbeiten.
Die meisten Leuten leben in einfachen einstöckigen Häusern aus
Stein, Lehm bzw. Holz, da diese relativ schnell und billig zu bauen sind
und so eine Stadt nach einer Naturkatastrophe innerhalb kurzer Zeit wieder
aufgebaut werden kann. Auch in Managua, das ja eine Millionenstadt ist,
gibt es fast nur einstöckige Häuser.
In den Familien leben durchschnittlich 5 Kinder. Viele Haushalte haben
kein fließendes Wasser, das es sowieso nicht immer gibt, auch Strom
gibt es nicht überall. Gekocht wird meist auf Feuer. Auch die sonstige
Einrichtung ist sehr einfach, wenn auch viele Leute ein Radio und einen
Fernseher haben.
Am 20. Oktober 1996 finden die nächsten Wahlen, deren Ausgang sehr
ungewiß ist, statt.
Joe Sello und Martin Wilke
K.R.Ä.T.Z.Ä. in Nicaragua - Über
unser vierwöchiges Treffen mit der Bewegung der arbeitenden Kinder
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