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Ausgabe 22
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Kampagne gegen Schulpflicht, Zwangsdienste und Erziehung
Demnächst wird die Kampagne gegen Schulpflicht, Zwangsdienste und
Erziehung (KSZE) gegründet. Die Kampagne wird eine Art bundesweites
Netzwerk von Gruppen und Einzelpersonen sein, die sich für die Ersetzung
der Schulpflicht durch ein Recht auf Bildung einsetzen und auf die grundsätzlichen
(Denk-)Fehler jeder Art von Erziehung aufmerksam machen wollen. Bisher
wollen sich Leute aus Berlin, Lübeck und Leipzig an der KSZE beteiligen.
Wichtigste Aufgabe der KSZE wird Öffentlichkeitsarbeit sein. Mit
Hilfe von Grundsatztexten, witzigen und provokativen Publikationen sowie
spektakulären Aktionen werden wir versuchen, zu den Themen Schulzwang,
Erziehung und Diskriminierung auf Grund des Alters eine öffentliche
Diskussion in der Gesellschaft zu bewirken.
Die fundamentale Erziehungskritik der KSZE basiert zum großen
Teil auf der seriösen Antipädagogik, die 1975 von Ekkehard von
Braunmühl begründet wurde*.
Daß der Name "Kampagne gegen Schulpflicht, Zwangsdienste und Erziehung"
an die Berliner "Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär"
erinnert, ist kein Zufall. Einem der KinderRÄchTsZÄnker fielen
– wie schon vielen Leuten zuvor – in vielen Angelegenheiten Parallelen
zwischen Schule und Armee auf. Da es also eine Kampagne gibt, die sich
für die Abschaffung der Wehrpflicht einsetzt, warum sollte es dann
nicht auch eine geben, die sich gegen Schulpflicht richtet? Und während
das Militär die Grundlage für die Wehrpflicht bildet, ist es
bei der Schulpflicht der Glaube, Kinder erziehen zu dürfen bzw. gar
zu müssen. Die Idee der Kampagnengründung entstand im Frühjahr
1997, wurde im August erstmals vorgeschlagen und stieß bei vielen
innerhalb der K.R.Ä.T.Z.Ä.-Gruppe und bei einigen anderen Jugendlichen
und Erwachsenen spontan auf Zustimmung.
Die Zwangsdienste, gegen die sich die Kampagne wehrt, sind zum einen
natürlich Schulpflicht, zum andern aber auch (u.a. von Eltern verordnete)
Kinderzwangsarbeit und ähnliches. Um die Wehrpflicht werden wir uns
nicht weiter kümmern, es sei denn im Vergleich mit der Schulpflicht.
Ursprünglich wollten wir die Kampagne bereits am 10. Dezember,
dem Tag der Menschenrechte, gründen. Aus Zeitknappheit war dies jedoch
nicht zu schaffen. Zur Zeit suchen wir noch nach einem Logo für die
KSZE. Wer glaubt, gute Ideen zu haben, läßt sie uns bitte zukommen.
Martin Wilke
* Die sogenannte Postpädagogik von Hubertus von Schoenebeck,
die letztenendes Willkür für alle bedeutet und Gewalt praktisch
legitimiert, wird abgelehnt.
Adresse: KSZE, c/o K.R.Ä.T.Z.Ä., Dunckerstr. 11, 10437 Berlin
INTERNET: http://privat.schlund.de/ksze
E-MAIL: ksze@kraetzae.berlinet.de
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