KinderRächtsZeitung Regenbogen
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Ausgabe 18

Editorial
Das Restaurant am Ende des Universums [Fortsetzung von "Per Anhalter durch die Galaxis"]
Verfassungsbeschwerde nicht angenommen
Lernen trotz Schule
Eine Reise
Über Janusz Korczak
Geschlechterdiskussion [über "Mythos Männermacht"]
Lesermeinung
Kinderarbeit
Gefangen Teil 2
Aufgelesen
An-, Ab- und Aussichten [kurze Kommentare zu kinderrechtlichen/politischen Themen]
HÖRmal!
Schulpflicht-wozu?
Schulbücher [drei Bücher über Schule]
Der Roboter
K.R.Ä.T.Z.Ä.-Veranstaltungen
Horoskop
Schulbrief
Zum Schluß

Cover Ausgabe 18
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Schulbrief

Marion Röder
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An Frau Kundel

Julian hat seit einigen Wochen starke Schmerzen im Bereich der 
Lendenwirbel-säule. Nach Konsultationen bei einem Arzt wurde 
bei Julian röntgenologisch ein Morbus Scheuermann festgestellt. 
Des weiteren ergab die Diagnose, das Julian an chronischen 
Energiemangel leidet. Daraus ergibt sich, daß ein Teil der 
Organe unter- b.z.w. überversorgt werden. Wenn dieser Zustand 
über längere Zeit besteht, kann dies zu ernsthaften 
Erkrankungen führen.

Da ich selber von Beruf Physiotherapeutin bin und mich in den 
letzten Jahren mit alternativer Medizin beschäftigt habe, bin 
ich zu der Entscheidung gekommen, daß Julian bis zur 
Wiederherstellung eines einigermaßen gesundheitlichen 
Gleichgewichts mit dem Schulbesuch aussetzten wird

Begründung:

Morbus Scheuermann ist eine degenerative Veränderung an 
den Wirbelkörpern, die hauptsächlich durch Überbeanspruchung der 
Wirbelsäule, Fehlhaltungen und anderen Ursachen zustande kommen 
kann. Da es nachgewiesen ist, daß es, wenn man Kinder, die ja 
noch ein ganz ursprüngliches Bewegungsinteresse (im Gegensatz 
zu Erwachsenen) besitzen, stundenlanges Stillsitzen in einer 
bestimmten Haltung vorschreibt und diesen Kindern versucht 
Gedanken ein- b.z.w. aufzugeben, die sie in den meisten Fällen 
vielleicht gerade mal zu 20% interessieren und verdauen können, 
kann dies über längere Zeit zu körperlichen und seelischen 
Folgen führen. Die seelischen Folgen habe ich bei Julian schon 
seit mehreren Jahren beobachtet. Jetzt, wo sich die Probleme 
auch auf der körperlichen Ebene zeigen, ist meine Toleranz und 
Geduld am Ende.


Ich bitte um Ihr Verständnis


Marion Röder

(Originalorthografie erhalten, Red.)

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