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Ausgabe 24
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Freundschaft mit Kindern - à la Schoenebeck
"Selbstverständlich setze ich meine Machtmittel ein." "Es gibt
keine Gewalt." "Du kannst nichts falsch machen." Diese und ähnliche
Sätze hat der Verein "Freundschaft mit Kindern" (FMK) als "antipädagogische
Symbolsätze" angepriesen. Für viele Eltern und Erzieher, die
mit Kindern nicht (mehr) zurecht kommen, dienen diese Sprüche als
willkommene Rechtfertigung für allerlei Machtausübung. Die Rückendeckung
eines sich kinderrechtlich und aufgeklärt gebenden Vereins, der noch
dazu Mitglied im "didacta-Verband" und im "Deutschen Päritätischen
Wohlfahrtsverband" ist, macht es vielen überforderten Erwachsenen
leicht, in althergebrachte Umgangsformen mit Kindern zu verfallen, die
zu vermeiden FMK einst angetreten war.
Bei genauer Betrachtung war Hubertus v. Schoenebeck, dem Gründer
und Hauptakteur des FMK ursprünglich nur ein (wenn auch folgenschwerer)
Fehler unterlaufen, nämlich die Gleichwertigkeit aller Menschen mit
der Gleichwertigkeit ihrer Taten und Aussagen zu verwechseln. Es ist eben
nicht wahr, daß alle Aussagen richtig sind. Da er aber auf der Grundlage
der eigenen angeblich "neuen Lebensart" auch die Existenz von Fehlern leugnet,
hat er sich selber in eine Sackgasse manövriert. Würde er seinen
Fehler zugeben, dann bräche schließlich sein gesamtes "Theorie"-Gebäude
in sich zusammen...(s. auch Regenbogen 20 und 21)
Diese grundsätzliche Kritik ist in den letzten zwei Jahren immer
genauer formuliert worden. Ich – als Vereinsmitglied – hatte sie dann direkt
an den Vorstand und H.v.Schoenebeck gerichtet und um eine Stellungnahme
gebeten. Ich war daran interessiert, daß die immer noch sehr aktuelle
Debatte um Antipädagogik (begründete Aufklärung über
die Fehler der Pädagogik) nicht durch das Kauderwelsch des Vereins
in Mißkredit gerät. Der Vorstand antwortete jedoch nie! Nachdem
ich dann auch die Mitglieder des Vereins direkt informiert hatte, wurde
ich kurzerhand aus dem Verein ausgeschlossen. Angeblich hätte ich
Mißbrauch mit der Mitgliederliste betrieben und dem Vereinszweck
geschadet. Dabei hatte ich nur um eine vereinsinterne Diskussion der öffentlichen
Kritik gebeten. Inhaltlich gab es keine Reaktion. Bis auf die Tatsache,
daß H.v.Schoenebeck in allen seinen Schriften sein Markenzeichen
"Antipädagogik", formalistisch durch die Begriffe "Postpädagogik"
und "Amication" ersetzt hat.
Nach längerer Beratung mit einem Rechtsanwalt versuchte ich, den
Vereinsausschluß vor Gericht rückgängig zu machen, da er
offensichtlich unbegründet war. Darin sah ich eine Chance, doch noch
eine inhaltliche Debatte zu erwirken. Leider hat der Richter sich aus dem
Streit völlig herausgehalten nach dem Motto: Gerichte mischen sich
in Vereinsangelegenheiten nicht ein. Der Vergleich vor Gericht bestand
darin, daß die Mitgliederversammlung von FMK den Ausschluß
noch einmal bestätigen mußte. Da zu dieser nur etwa 20 "Jünger"
(so die interne Bezeichnung eines ehemaligen Mitglieds) zu erwarten waren,
war klar, daß die Auseinandersetzung um den Vereinsausschluß
damit zu Ende war.
Für Interessierte habe ich die zugrundeliegenden Argumente, Rundbriefe
und weitere Informationen und Texte im Internet abgelegt:
http://home.pages.at/mikeweimann/fmk/
Mike Weimann
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