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Ausgabe 13

Editorial
Und Ihr habt nichts gewußt?
Theater: "Die Moskitos sind da!"
Kontrovers: Demokratie ist unteilbar! - Ein Fünftel der Deutschen ohne Wahlrecht
Wahljahr '94: Wohin rollt der Zug Deutschland?
Serie: Adolf Hitler - Das Leben des Diktators / Teil 2
Buchtip: "Julie von den Wölfen"
HEADLINES
17. Kinderfilmfest - 22 Kinderfilme aus allen Kontinenten
Kinderrechte: Was hat sich in Deutschland für Kinderrechte getan?
Buchtip: "Mein Leben mit den Schimpansen"
Interview: Primatenforscherin Jane Goodall: "Tiere verstehen lernen"
Schule: Alternativschulen in Deutschland?
Theater: "Heißes Eisen" - Ein Stück über Liebe mal anders
Laserbriefe
Aktuell: Der gewisse Reiz - Warum so viele Schüler klauen

Cover Ausgabe 13
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Editorial

"Gewalt in der Schule" ist in letzter Zeit ein großes Thema geworden. Man sagt, die Schüler werden immer brutaler. "wenn früher einer auf dem Boden lag, war Schluß", heißt es, "heute wird noch mal nachgetreten". Dann fragt man sich, woher diese Gewalt kommt. Und kurz danach hat man einen Schuldigen gefunden: Das Femsehen. Videos und brutale Spiel- oder sogar Zeichentrickfilme seien allein daran schuld, daß sich Kinder prügeln. "Gewalt in der Schule" ist das Thema. Was ist Gewalt?

- Kinder in die Schule zwingen?
- Kinder anschreien?
- Kindern mit Briefen an die Eltern drohen?
- Kindern mit Rektorgespräch drohen?
- Kinder ins Klassenbuch eintragen und sie damit bloßstellen?
- Kindern verbieten, sich so hinzusetzen, wie sie wollen?
- Kindern verbieten Hüte aufzusetzen etc.?
- Kindern Privateigentum wegnehmen?

Das sind nur ein paar Beispiele für die Gewalt in der Schule, die Kinder täglich erleben müssen, unter der sie täglich leiden müssen. Aber darüber redet keiner. Kein Elternteil. Kein Lehrer. Und schon gar kein Schuldirektor. Ist eben so. Und die Gewalt, die sich zwischen den Schülem abspielt, woher kommt die? Na ist doch klar. Wir haben das löbliche System: Kapital auf Schulamt (Geld für Schule wird gekürzt), Schulamt auf Lehrer (Stellen werden gekürzt), Lehrer auf Schüler (hatten wir gerade), Schüler auf andere Schüler. Die Gewalt an Schwächeren auslassen, weil man eben gerade Gewalt erlebt hat und sich nicht gegen Lehrer, und schon gar nicht gegen das Schulsystem, wehren kann. Man muß "Gewalt in der Schule" verhindern, aber da können nur die Erwachsenen anfangen, denn solange es Menschen gibt, die nur wegen des Alters diskriminiert und nicht emstgenommen werden, solange werden diese Menschen auch unzufrieden sein. Solange werden sich einige dieser Menschen auch an den noch Schwächeren vergreifen. Es gibt beispielsweise in der freien Schule Summerhill in England kaum Schlägereien zwischen den Kindern, höchstens mal aus Spaß.

Zum Thema "Gewalt" gibt es in Berlin gerade einen Medienwettbewerb, der Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit anbietet, ihre Meinung dazu zu äußern. Die Kategorien sind "Journalistik", "Hörfunk", "Video", "Grafitti" und "Fotografie". Zu gewinnen gibt es teilweise Geldpreise von 125,- bis 500,- oder Praktikumsplätze bei Tageszeitungen, Fotoateliers. Bis zum 11.April kann man sich noch anmelden (einfach Adresse und die Kategorie angeben, für die Du Dich interessierst). Die Broschüre dazu ("Einmischen statt Aufmischen") und die berlinweite 100.000-Auflage-Zeitung "Bräin Storm", an der Schüler aus ganz Berlin mitarbeiten, müßten in jeder Oberschule ausliegen (fragt am besten mal im Sekretariat). Schreibt an: Berliner-Zimmer-Agentur, "Medienwettbewerb ", Zimmerstraße 86-91, 10117 Berlin.

Und jetzt noch viel Spaß beim Lesen.

bk/ot

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